Das Coronavirus, die Knoblauchkette

Ebikon, 29. Mai 2020 – Warum nur empfiehlt Schulleiter Peter von Blarer – neben dem Einhalten der BAG-Verhaltensregeln – eine Knoblauch-Halskette? Nach dem Interview erfahren wir, dass sich auch eine Forschergruppe wegen des Coronavirus für die ätherischen Öle des Knoblauchs interessiert.

Mit einer offenen und neugierigen Haltung auch die Möglichkeiten der alten Traditionen wohlwollend prüfen: die Knoblauchkette.

Peter, sich eine Knoblauchzehe um den Hals hängen. Das hört sich – verzeih – schon sehr blauäugig an.

Ach, das ist es vermutlich auch, aber man weiss ja nie. Knoblauch enthält antiseptisch-wirkende ätherische Öle. Die Knoblauchkette ist eine alte Tradition, zum Beispiel in der Steiermark in Österreich, wo Ulrike aufgewachsen ist. Da trugen die Kinder, wenn Grippe oder Erkältung drohten, eine Knoblauchzehe um den Hals. Ich glaube, sogar noch heute. Und angeblich soll noch weiter im Osten, in Transsilvanien, der Knoblauch sogar gegen Vampire eingesetzt werden, und die sind ja vielleicht noch schlimmer als SARS-CoV-2. Aber bleiben wir ernst, es ist wirklich nicht zu spassen!

Dass etwas auf einer Tradition beruht, heisst aber nicht unbedingt, dass es richtig ist.

Ja, das stimmt. Doch vielleicht hat die eine oder andere alte Tradition doch etwas für sich. Grad beim Knoblauch, da hat sich ja im Zuge der Forschung herausgestellt, dass er antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaften hat. Und vor einigen Jahren gab es ja auch die Überraschung, dass ein uraltes Rezept mit Knoblauch und Ochsengalle gegen multiresistente Krankenhauskeime wirken kann. Ich glaube, wir sollten da nicht allzu arrogant auf die vermeintlich dummen alten Zeiten zurückblicken. Eher sollten wir etwas demütiger sein.

Demütiger?

Ja. Und offener, neugieriger, wohlwollender. Es kann ja etwas dran sein an einer alten Tradition. Es muss nicht, aber es kann.

Und unser Wissen heute?

Logisch, wir müssen auch unser heutiges Wissen anwenden, also im Fall des Coronavirus die Regeln des BAG einhalten: Abstand halten, Hände waschen, ggf. Schutzmaske tragen. Das ist sicher das Wichtigste. Aber wir sollten gewisse alte Traditionen nicht einfach ignorieren, vielleicht nützen sie tatsächlich etwas. Und bei der Knoblauchkette kommt es mir eben aufgrund der ätherischen Öle nicht ganz unvernünftig vor, dass sie etwas nützen kann. Zumal: Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass nicht nur Tröpfchen das Virus übertragen, sondern auch Aerosole, also die ganz normale Ausatmungsluft, beim Sprechen zum Beispiel. Dafür scheint mir die Knoblauchkette sinnvoll, da sich eine «Duftwolke» genau um den eigenen Kopf herum bildet und eine antiseptische Wirkung hat. Gegen direktes Anhusten wirkt das vermutlich wenig, aber gegen eine kontinuierliche leichte virale Belastung könnte das schon den Ausschlag geben.

Wie mache ich mir eine solche Kette?

Mit einer Wollnadel ziehst du eine Schnur, am besten eine Päcklischnur, durch eine geschälte oder ungeschälte Knoblauchzehe, hängst sie dir um den Hals. Die Inhaltsstoffe ziehen sich durch die Schnur und verdunsten, umhüllen deinen Kopf mit ätherischen Stoffen des Knoblauchs.

Das ist es?

Das ist es. Du kannst die Kette auch noch aktivieren, indem du die Schnur ein wenig durch den Knoblauch hin und her ziehst. Das erhöht die Dampfleistung ungemein. Wenn die Zehe dann ein wenig eingetrocknet ist, nimmst du eine neue Zehe.

Ich habe dich, glaube ich, nur ein, zwei Tage mit der Kette gesehen? Warum hast du aufgehört, sie zu tragen?

Ich habe sie seither unter dem Hemd getragen. Aber deine Frage zeigt, dass der Duft ja nicht ganz so schlimm sein kann.

Etwas noch: Befreit die Knoblauchkette von den BAG-Regeln?

Nein. Abstand halten, Hände waschen, wo nötig zusätzlich Schutzmasken, das alles ist essentiell. Das sagen wir auch im Schutzkonzept und in unseren Verhaltensregeln.

Danke, Peter, für das Telefonat.

Gern, Martin.

 

Nachtrag

Wir haben dann noch gegoogelt. Dabei erfuhren wir, dass soeben eine Forschergruppe das ätherische Öl des Knoblauchs in Bezug auf das Coronavirus untersucht hat: «The results suggest», steht da als letzter Satz im Abstract, «that the garlic essential oil is a valuable natural antivirus source, which contributes to preventing the invasion of coronavirus into the human body.»


Übersetzt: «Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das ätherische Öl des Knoblauchs eine wertvolle natürliche Antivirus-Quelle ist, die dazu beiträgt, das Eindringen des Coronavirus in den menschlichen Körper zu verhindern.»


Die Studie: Investigation into SARS-CoV-2 Resistance of Compounds in Garlic Essential Oil, ACS Omega 2020 5 (14), 8312-8320, DOI: 10.1021/acsomega.0c00772, hier.

Bitte: Diese Studie ist momentaner Stand des Wissens und noch nicht mehr als ein Hinweis. Bitte weiterhin die BAG-Verhaltensregeln einhalten.

 

Weitere Links

Zu Knoblauch und Ochsengalle, einem Rezept aus dem 10. Jahrhundert, das gegen multiresistente Keime helfen kann, die Google-Suche hier.

Bundesamt für Gesundheit (BAG), So schützen wir uns, hier.

Zu Aerosolen zum Beispiel Deutschlandfunk, Drosten betont Gefahr durch Aerosole, hier.

 

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