Befreit von festgefahrenen Mustern

Luzern, 14. November 2012 – Energieblockaden und gesundheitliche Störungen können ihren Ursprung bereits vor der Geburt haben. Die Pränatalarbeit Metamorphose ist eine Massagetechnik, die an den Wirbelsäulen-Reflexzonen der Füsse, der Hände und am Kopf ausgeführt wird. Sie kann Tiefschürfendes bewirken: Festgefahrene Muster können einem Wandlungsprozess – der Metamorphose – zugeführt werden.

Karin Stettler mag diese Massagetechnik: Denn sie helfe, diejenigen Energieblockaden auszugleichen, die ihren Ursprung vor der Geburt haben und jetzt das Leben mit unangenehmen oder gar unheilvollen Mustern erschweren.

Karin, du unterrichtest Pränatalarbeit Metamorphose. Was gefällt dir am besten an dieser Massageart?

Karin Stettler: Es ist immer wieder eine sehr schöne Erfahrung, jemandem die Metamorphose-Behandlung zu geben. Die sanfte, stille, meditative Art dieser Methode mag ich einfach, und ich finde es schön mitzuerleben, wie die KlientInnen schnell in einen sehr tiefen, veränderten Zustand kommen, einen Zustand, den wir sonst in unserem aktiven Alltagsleben nur mit viel Übung, z.B. Meditation, erreichen. Besonders spannend finde ich es, dass die Metamorphose-Behandlung auch auf mich selbst – die ich ja die Behandlung gebe – beruhigend und ausgleichend wirkt, obwohl ich mit voller Aufmerksamkeit und Konzentration dabei bin, vielleicht auch gerade deswegen. Und die Erfahrungen mit der Metamorphose zeigen mir immer wieder, dass wir weit mehr sind als das, was wir verstandesmässig über uns denken oder von der Welt sehen.

Erfahre ich, wenn ich jemanden gemäss den Prinzipien der Pränatalarbeit Metamorphose massiere, was dieser Person vor der Geburt zugestossen ist? Wie geht das?

Tatsächlich gewinnt man in der Pränatal-Therapie, wie sie Robert St. John in die Welt gebracht hat, einen Zugang zur vorgeburtlichen Periode des Lebens. In erster Linie geht es in der Pränatalarbeit Metamorphose um ihre heilsamen und lösenden Impulse, und die gilt es, einfach geschehen zu lassen. Daraus ergeben sich neue Befindlichkeiten und Veränderungen, die im Hier und Jetzt, also im aktuellen Leben ihre Auswirkung haben. 

Es geht also eher um ein Resultat und nicht darum, genau zu wissen, was für Muster wirksam sind?

Ja, und es geht auch um Transformation, darum, das Bewusstsein der KlientIn von Blockierungen, einschränkenden Gewohnheiten und festgefahrenen Mustern zu befreien. Das ist das Ziel dieser Therapieform. Für den Moment der Behandlung ist es sekundär, wie die pränatalen Muster genau aussehen. Das heilende und lösende Moment der Behandlung ist wichtiger. Es gibt natürlich KlientInnen, die möchten die Muster erkennen und entschlüsseln, das ist ganz verständlich. Und tatsächlich hilft da die Pränatalarbeit Metamorphose sehr gut. Zum Beispiel erfährt die KlientIn von ihren Mustern, indem Erinnerungen aus dem Unterbewusstsein während oder nach Behandlungen ins Bewusstsein steigen, oft in Form von Bildern, Körperempfindungen, Gefühlen, Träumen oder Verhaltensweisen, die bewusst werden. KlientInnen können da einiges über sich lernen. Die TherapeutIn muss nicht unbedingt einen Zugang zu den Traumata oder Mustern der KlientIn haben. Aber mit grosser Empathie, starkem Einfühlungsvermögen oder durch Medialität sind TherapeutInnen tatsächlich fähig, Ereignisse und Erfahrungen ihrer KlientInnen wahrzunehmen und zu teilen. 

Geschehen lassen, auf das Hier-und-Jetzt fokussieren: Braucht es dazu – gerade in unserem Zeitalter der permanenten Ablenkung – nicht eine ganz besondere Begabung zur Gelassenheit?

Die Metamorphose-Behandlung scheint ein Weg zu dieser Gelassenheit zu sein, sie hilft, die Dinge geschehen zu lassen und ganz im Hier-und-Jetzt zu sein. Es geht um das Zulassen, um die Offenheit und die Bereitschaft, Veränderungen im Leben geschehen zu lassen. Dann erfahren wir die Kraft der Gegenwart, das Hier und Jetzt. Die Begabung dazu haben wir alle, und ich denke, es ist auch unsere tiefste Sehnsucht. 

Pränatal heisst ja vorgeburtlich. Was kann einer Person überhaupt vorgeburtlich zustossen? Im Mutterschoss ist man ja bestens geschützt?

Die moderne Psychotherapie, vor allem die Schock- und Traumaarbeit, weist darauf hin, dass die vorgeburtlichen Traumata und Prägungen verknüpft sind mit den Traumata der Eltern. Das im Mutterleib heranwachsende Kind spürt und erlebt die Befindlichkeiten seiner Eltern, als ob es seine eigenen wären. Das Innenleben der Mutter und des Vaters, Traumata durch belastende Lebensumstände, Schock, systemische Themen, Beziehungsthemen usw. prägen das heranwachsende Baby vom Moment der Zeugung an. Wir haben vor der Geburt eine ebenso klare Fähigkeit, zu denken und zu erleben wie zu irgendeiner andern Zeit unseres Lebens.

Erleben, das kann ich mir vorstellen, aber denken? Jemand könnte ja sagen: Embryos können kaum einen, sagen wir, Dreisatz durchdenken.

Ich habe mir schon gedacht, dass dir das zu denken gibt. Doch ein Embryo ist ja auch noch nicht zur Schule gegangen, und somit ist sein Intellekt nicht gleich ausgebildet und geprägt wie bei einem Erwachsenen. Doch das Denken eines Embryos ist rein und abstrakt. Vielleicht könnte man einfach sagen: Embryos haben eine ebenso klare Fähigkeit, wahrzunehmen und zu erleben. «Wahrnehmen» ist für den Rationalisten vielleicht etwas offener als «denken». Dieser Gedanke kommt übrigens nicht allein von mir, ich habe ihn in unterschiedlicher Literatur gefunden. Für mich ist es so, und deshalb habe ich keine Probleme damit.

Einig sind wir uns also, dass es Dinge gibt, die einem vorgeburtlich zustossen können. Wie wirken sich diese Dinge später im Leben aus?

Ängste, sogar Panik, Verunsicherungen, Gefühle von Verlassenheit und Einsamkeit, Ablehnung, Verzweiflung – es sind also ganz unterschiedliche Stressmuster, die sich durch vorgeburtliche belastende Prägungen oder Traumata auf das spätere Leben auswirken. Auch Beziehungsprobleme, Suchtproblematiken können dazu gehören, körperliche Symptome und Krankheiten aller Art, Hyperaktivität zum Beispiel.

Heisst das, dass du auch Erfahrungen mit AD(H)S-Kindern hast?

Ja, ich habe Erfahrungen mit Kindern, doch bei Kindern therapiere ich neben den Füssen noch mit andern Methoden, denn nicht alle Kinder sind ruhig genug für eine Metamorphose, und ich arbeite da auch wenn immer möglich mit der Mutter, auch mit dem Vater, wenn er da ist, und das wirkt sich auch auf das Kind aus. Also wenn eine Mutter mit ihrem Kind kommt, dann könnte ich auch ihr eine Metamorphose machen, denn ihre pränatalen Muster hängen ja mit denen des Kindes zusammen. Wenn das Kind bereit ist, dann mache ich sehr gerne auch mit ihm die Metamorphose.

Metamorphose heisst Verwandlung. Was verwandelt sich bei dieser Massageart?

Die Metamorphose aktiviert eine Wandlung derjenigen grundlegenden Muster, die Spannungen und Stress erzeugen und den Fluss der Lebensenergie blockieren. Metamorphose-Behandlungen können in uns ein Festhalten an einer Form wandeln und lösen, seien dies Glaubensstrukturen, innere Haltungen, hinderliche Prägungen und Irritationen. Denn das ist die Stärke im Leben: nicht festzuhalten.

Wie bist du persönlich zu dieser Massageart gekommen?

Ich bekam Jahre, bevor ich selber in die therapeutische Arbeit eingestiegen bin, eine Metamorphose-Behandlung von einer Bekannten. Ich empfand sie als sehr angenehm und wohltuend und kaufte dann ein Buch darüber, das mich sehr faszinierte. Als ich später selber die Metamorphose-Methode erlernte, kam ich durch die Behandlungen mit Erinnerungen und Gefühlen in Kontakt, die mich geprägt haben. Dies waren gespeicherte Themen, die bis in meine eigene Schwangerschaft zurückreichten. Die Metamorphose-Behandlung machte mir das Ausmass dieser Prägungen erst richtig bewusst, und daraufhin begannen sich diese zu wandeln. Auch Verhaltensweisen, Denkstrukturen aus meiner Kindheit und Einstellungen änderten sich, die damit verbunden waren. 

Was kann ich nach diesem Kurs?

Du kannst nach dem Seminar eine komplette Metamorphose-Behandlung durchführen.

Für wen ist dieser Kurs empfehlenswert?

Dieser Kurs eignet sich für Menschen, die eine sanfte Massageart anwenden und sich auf seelische Themen und Prozesse bei ihren KlientInnen einlassen und sie dabei begleiten möchten. Wer noch nicht TherapeutIn ist, lernt, Personen aus dem nahen Umfeld eine Metamorphose-Behandlung zu geben und sie bei seelischen Themen und Prozessen zu unterstützen. Die KlientInnen bleiben bei dieser Massageart übrigens angezogen, nur die Socken müssen weg.

Danke, Karin, für das Gespräch.

 

Karin Stettler hat zuerst das eidg. Handelsdiplom gemacht, dann die Bildhauerfachklasse der Kunstgewerbeschule Luzern und eine Anlehre als Steinmetz. Später hat Karin als Restauratorin gearbeitet, also Kunstdenkmäler, von Skulpturen bis Fresken, z.B. in Kirchen, erhalten und konserviert. Dann wurde sie Mutter, Sprachlehrerin und Lehrerin für Bildnerisches Gestalten an einer Oberstufe sowie Therapeutin und Dozentin an der Heilpraktikerschule Luzern. Kunstschaffend ist Karin weiterhin. www.corunda.ch 

 

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