Flirten mit QiGong

Luzern, 28. Mai 2012 – Was gerade ihre Lieblings-QiGong-Übung sei, haben wir einige StudentInnen und DozentInnen gefragt. Eine Antwort war: Flirten. – Hm? Doch lesen Sie hier.

Martin Schmid, Rifferswil, Dozent

«Meine liebste QiGong-Übung ist das Flirten. Flirten ist QiGong? Ja. Aber meinen wir dasselbe mit Flirten? Ich meine nicht das kleine Flirten, mit dem man sich letztendlich nur beweisen will, wie grossartig man selber ist. Das grosse Flirten ermutigt das Gegenüber, sich so zu zeigen, wie es sich selber noch nicht kennt. In einer Grösse und Schönheit, die nicht nur überrascht, sondern umwirft. – Das Gegenüber im QiGong ist aus meiner Sicht die Übung, aus der Sicht der Übung bin ich es. So ist QiGong für mich immer ein Begegnen, ein Dialog. Ein Dialog, der, wenn ich mich flirten lasse, mich ermutigt, über mich selbst hinaus zu wachsen. – Das praktiziere ich am liebsten am Meer. Dort werde ich geflirtet bis zum Gehtnichtmehr – und es geht immer mehr. Es lehrt mich alles, bis ins kleinste Detail. Über das Entspannen, über Wellen, die durch mein System fliessen, meinen Körper bewegen, in den Händen brechen und Kraft freisetzen. Über innere Weite und die Tiefe des Unergründlichen. Auf das Meer blicken, mich zum Horizont ausdehnen. Mich vom Wind streicheln lassen, mich von den Düften und Klängen verführen lassen, ohne mich zu verlieren. Mich umwerfen lassen, ohne meine Struktur zu verlieren. Alle Sinne öffnen, mich dem Unbegreiflichen stellen und mich ergreifen lassen. Bis wir nicht mehr getrennt sind. – Welche äussere Übung da mitschwingt, wird zur stimmigen Nebensache, die sich meist aus dieser inneren Qualität heraus ergibt. – Und wenn gerade kein Meer in der Nähe ist? Ich habe es immer bei mir. Ich bin das Meer, der Wind ist mein Atem, die Wellen sind meine Bewegungen.»

 

Katerina Bläsi Chrissochou, Uerikon, DozentIn

«Den Berg teilen ... Weil ich grad soooo viel um die Ohren habe und ich nach dieser Übung wieder klarer meine Ziele sehe und durchhalten kann.»

 

Dorothea Keller, Zürich, Dozentin

«Meine liebsten QiGong-Familien sind: 5 Tiere QiGong, das kann man spielerisch erlernen, ist sehr lustvoll, arbeitet auf vielen Ebenen, lässt neben fixierten Abläufen und den Meditationen zu jedem Tier viel offen für Improvisation, ermöglicht auch künstlerisch viel Inspiration. – Schlangen und Schildkröten QiGong: Eine ausgezeichnete Art, die ganze Wirbelsäule, inklusive Schultern intensiv durchzuarbeiten, ebenfalls sehr spielerisch. – Hua Gong, Selbstheilung, bringt die Möglichkeit, sich richtig durch zu putzen, Altes abzulegen und sich mit neuer Energie zu stärken. – Schwertform: Das Schwert ist eine ausgezeichnete Antenne und somit eine grossartige Art, Energie aufzutanken, Beweglichkeit und Koordination zu schulen. Liebe Grüsse!»

 

Flavio Licci, Adligenswil, Student

«Meine Lieblings-QiGong-Übung zurzeit ist die 4. Übung aus der Reihe‚ Atemübungen –Tu Na / tu gu na xin‘ (Shaolin Atemtechnik  I – Shi Xinggui): Energie reinigen, loslassen. Das ist ein Austausch, und er wirkt besonders gut in meiner jetzigen Phase: im Ausatmen alte, verbrauchte Energie abgeben, im Einatmen neue, frische Lebensenergie aufnehmen. – Die Vielfalt der QiGong-Übungen kommt der Vielfalt der Bedürfnisse sehr entgegen. Die Übungen können auch beliebig angepasst und kombiniert werden. Genau darin sehe ich die Wertschätzung im QiGong.»

 

Sabine Gansler, Bremgarten, Dozentin

«Ich gebe gerade zwei Kurse an der Heilpraktikerschule Luzern, und aus diesen beiden Kursen haben sich zwei neue Lieblingsübungen entwickelt. Zum Ersten die Shaolin-Atemtechnik I zur Qi-Regulation, Reinigung und Qi-Produktion. Thema des anderen Kurses ist QiGong Tai Chi. Diese Übungen werden häufig etwas unterschätzt. Doch öffnen sie Horizonte, und wer QiGong macht, sollte unbedingt in diese Übungen eintauchen.»

 

Dr. TCM Fei Liu, Kriens, Dozent

«Meine Lieblings-QiGong-Übung heisst Taijiquan 24 Peking Form. Diese Übung dauert fünf bis sechs Minuten, die Bewegung ist vielseitig, als Platz genügt mir mein Wohnzimmer.»

 

Esther Bammert-Zangger, Obergösgen, Studentin

«Die Hirsch-Übungen aus dem Spiel der 5 Tiere sind jetzt genau richtig für mich, ich spüre, wie sie mir gut tun. Sie machen mich mutiger, wandeln meine negativen Gefühle in positive und schenken mir ein gutes Gefühl von Neubeginn. Und das finde ich schon eine ganze Menge für den kleinen Aufwand, den mir das QiGong-Üben bereitet. Auf eurer Homepage schreibt ihr, QiGong sei die eigennützigste Ausbildung, die es gibt. Das kann ich zu 100% bestätigen. Die Übungen helfen mir jetzt während einer schlimmen privaten Phase mit einer sehr unschönen Trennung enorm. Ich wüsste nicht, wie ich – mitten in der Prüfungsphase meiner Ausbildung, kurz nach dem Umzug, dazu noch auf Jobsuche usw. – diese Situation ohne QiGong meistern würde. Danke, dass es QiGong gibt!»

 

Einführungsmodul

Kurzausbildung

Fachausbildung

  • Medizinisches QiGong

Interviews

https://www.heilpraktikerschule.ch/newsroom/news-detail/news/2013/05/28/flirten-mit-qigong